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    Top Thema, Gesundheit

    Niederschwellig, herzlich und nah

    Erkrankt jemand an Demenz, belasten unbeantwortete Fragen, Ängste und Unsicherheiten die Betroffenen und Angehörigen. Doch die Fachstelle «.demenzSH» macht Hoffnung: Lebensqualität ist trotz der Erkrankung möglich.

    Interview Stefan Murbach, leitender Apotheker

    Fällt jemand durch vergessliches Verhalten auf, steht der Begriff Demenz manchmal fast übereilig im 
    Raum. Was bedeutet eine Demenzerkrankung im medizinischen Sinn?

    S. Hechinger: Ganz allgemein gefasst beinhaltet eine Demenzerkrankung den Verlust von zuvor vorhandener geistiger Leistungsfähigkeit in Bereichen wie Gedächtnis, Denken, Planen oder Entscheiden. Im zuvor selbständig bewältigten Alltag entstehen zu nehmend herausfordernde Situationen für die Betroffenen und ihr Umfeld. Bestehen in diesen Feldern länger als sechs Monate Einschränkungen und können andere Ursachen ausgeschlossen werden, kann eine Demenzerkrankung als Ursache in Betracht gezogen werden. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz, gefolgt von gefässbedingten Veränderungen oder Kombinationen aus diesen beiden. Für die meisten Demenzarten ist charakteristisch, dass Symptome schleichend beginnen.

    Was ist die beste Reaktion auf erste Anzeichen einer beginnenden Demenz?

    S. Hechinger: Wir empfehlen die zeitnahe Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt oder der Hausärztin als beste Anlaufstelle. Dort gibt es bereits Kenntnisse über die Krankheitsgeschichte und es besteht eine Beziehung zur Person und deren Umfeld. Dies ist zur Abklärung der Veränderungen sehr wertvoll. Es folgen Untersuchungen unter Einbezug der Neurologie, Geriatrie sowie Gerontopsychiatrie. Wir von der Fachstelle .demenzSH stehen den Betroffenen, ihren Bezugspersonen sowie den beteiligten Institutionen beratend zur Seite. Uns liegt am Herzen, dass Betroffene nicht nur medizinisch versorgt werden, sondern auch enge Begleitung erfahren. Durch die Unterstützung von Bezugspersonen wird ein tragfähiges Netz aufgebaut. Von diesem können sämtliche Beteiligte, insbesondere die Betroffenen selbst, profitieren.

    H. Gauss: Wenn ich frühzeitig beratend unterstützen kann, wird die Krankheit verständlich, dadurch 
    handhabbarer und manchmal sogar sinnhaft. Ebenso darf ich auf diesem Weg immer wieder erleben, wie sich bei Betroffenen die Lebenssituation zunehmend den Bedürfnissen der Person anpasst und so dem Wunsch, in der gewohnten Umgebung zu bleiben, entsprochen werden kann.

    Nur selten kommen Betroffene an unsere Beratungsgespräche mit. Wir laden sie dann ein, bei einem zweiten Gespräch teilzunehmen. Denn der Kontakt auf Augenhöhe und das Miteinbeziehen der Betroffenen soll und muss angestrebt werden. Wenn zu dem verschiedene Bezugspersonen der betroffenen Person dabei sind, wird das soziale Netzwerk einer Person sichtbar und es können wertvolle Verknüpfungen geschaffen werden.

    Volksapotheke hilft

    Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit sind die Mitarbeitenden der Volksapotheke Ihre erste Anlaufstelle – fachkundig, persönlich und diskret.

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