Seit der erste Covid-19-Impfstoff Ende 2020 zugelassen wurde, ist das Thema Impfen in aller Munde. Doch was ist eine Impfung überhaupt und wieso ist es so wichtig, dass sich möglichst viele impfen lassen?
Gewisse Krankheiten sind dank der guten Durchimpfung in der Schweiz stark zurückgegangen oder zum Teil sogar vollständig verschwunden. Impfungen helfen also als Präventionsmassnahme Krankheiten zu bekämpfen und hindern sie an der unkontrollierten Ausbreitung.
Impfung trainiert das Immunsystem
Unser Immunsystem bekämpft tagtäglich viele Krankheitserreger, die in unseren Körper eindringen. Wie das Immunsystem dies genau anstellt, erfahren Sie im Blogbeitrag «Unser Immunsystem». Eine Impfung, die je nachdem abgetötete oder unschädlich gemachte Versionen des Erregers enthält, macht sich das Immungedächtnis zu Nutze. Sie provoziert die Erstreaktion der spezifischen Abwehr und diese bildet darauf die entsprechenden Antikörper gegen den Erreger. Danach ist der Organismus dadurch geschützt, dass das Immunsystem diesen Erreger schon kennt und sofort reagieren kann. Viren oder Bakterien können sich also nicht unkontrolliert vermehren und man wird nicht krank.
Die neue mRNA-Technologie
Erstmals kommt bei den Impfstoffen gegen Covid-19 (Moderna, Pfizer) eine neue Technologie zum Einsatz: die sogenannte mRNA-Technologie. Die mRNA, kurz für «messenger Ribonukleinsäure», sind Botenstoffe, die die Baupläne von Proteinen enthalten. Auf deren Basis werden auch alle unsere körpereigenen Proteine gebildet. Im Falle der mRNA-Impfung gegen Corona werden die Baupläne eines Covid-19-Proteins gespritzt. Diese übermitteln den Körperzellen die nötige Information, wie sie ein Virus-Protein herstellen sollen. Sobald das Protein im Körper produziert wird, erkennt es das Immunsystem als körperfremd und produziert so Antikörper gegen das Virus. Wie oben beschrieben merkt sich das Immunsystem im Anschluss den Erreger und kann im Ernstfall schnell reagieren. So sind Geimpfte immun.
Im Video von swissmedic wird die mRNA-Impftechnologie vereinfacht erklärt:
Vektorbasierte Impfungen
Eine weitere neuere Impftechnologie werden mit den vektorbasierten Impfstoffen (Covid-19-Impfung von AstraZeneca) auf den Markt kommen. Auch derjenige von Johnson & Johnson ist ein vektorbasierter Impfstoff, er befindet sich aber im Moment noch im Zulassungsverfahren. Bei Vektorimpfstoffen wird das in den Körper einzuschleusende Genmaterial – der Bauplan für ein oder mehrere Erreger-Antigene – zuerst in das Erbgut von harmlosen Trägerviren (Vektorviren) eingebracht. Diese können nicht krank machen. Die Vektorviren docken an der Oberfläche einer Zelle an und entlassen ihre Gene – inklusive des Antigen-Bauplans – ins Innere. Daraufhin produziert die Zelle gezwungenermassen das Erreger-Antigen. Das Immunsystem beginnt, spezifische Antikörper sowie spezifische T-Zellen (spezielle Abwehrzellen) gegen das fremde Antigen zu produzieren. So baut der Geimpfte einen Impfschutz gegen den betreffenden Erreger auf.
Durchimpfung & Herdenimmunität
Die Herdenimmunität ist eine indirekte Form des Schutzes vor einer ansteckenden Krankheit. Sie entsteht, wenn ein grosser Anteil der Bevölkerung immun geworden ist – sei es durch Infektion oder durch Impfung –, sodass sich der Erreger nur noch begrenzt ausbreiten kann oder gar ganz ausgerottet wird. Deshalb ist es so wichtig, dass sich alle impfen lassen.
Impfstrategie Schaffhausen
Der Kanton Schaffhausen führt die Impfungen vorerst nur im Kantonalen Impfzentrum (KIZ) durch. Impfwillige mit Wohnsitz im Kanton können sich bereits jetzt für die COVID-19-Impfung registrieren. Danach erfolgt eine automatische Priorisierung nach folgenden Kriterien
-
-
-
-
Menschen über 75 Jahre
-
Menschen mit chronischen Krankheiten (höchstes Risiko für einen schweren Verlauf bei Covid-19)
-
Menschen in Alters- und Pflegeheim und das Personal, das mit Bewohnern dieser Einrichtungen in Kontakt steht.
-
Alle anderen werden um Geduld gebeten.
-
-
-