Zu den Dienstleistungen der Volksapotheke gehört auch der kostenlose Hauslieferdienst für Menschen, denen ein Besuch in einer der Volksapotheken nicht möglich ist. Silvia Glaus gewährleistet zusammen mit ihrer Kollegin Brigitte Baldegger, dass der Lieferdienst reibungslos funktioniert.
Frau Glaus, Sie fahren seit über fünfzehn Jahren für die Volksapotheke Schaffhausen. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
Es ist ein sehr abwechslungsreicher Job, bei dem ich mit Menschen in Kontakt komme. Die Leute, die auf unseren Hauslieferdienst angewiesen sind, sind nicht mehr mobil und sind froh und dankbar, wenn ich einmal in der Woche vorbeikomme und ihnen ihre Medikamente vorbeibringe. Über die Jahre entstehen so persönliche Kontakte. Unser Hauslieferdienst wird stark beansprucht, sodass der Zeitdruck hoch ist. Trotzdem versuche ich, soweit es die Zeit erlaubt, auch ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte zu haben.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?
Morgens fahre ich zu den vier Volksapotheken und hole die bestellten Medikamente ab, die enterale Ernährung liegt in der Dependance bereit. Dann stelle ich meine Tour zusammen und beliefere Altersheime, Spitexorganisationen, geschützte Heime und Privatpersonen im ganzen Kanton Schaffhausen sowie im angrenzenden Weinland. Wenn ich morgens komme, weiss ich nie, was mich erwartet. Wenn alles gut läuft, bin ich in achteinhalb Stunden durch. Es kann aber auch sein, dass mitten im
Einsatz ein Notfall reinkommt, dann muss ich sofort zurück in die anrufende Apotheke und die Notfallmedikamente ausliefern. An solchen Tagen kann sich der Feierabend auch mal bis zu zehn Stunden nach hinten schieben.
Wie erleben Sie den Kontakt mit den Kunden?
Ich liebe die Menschen und es macht mir Freude, für meine Kundinnen und Kunden mehr als nur ein «Lieferant» zu sein. Eine Kundin nannte mich mal «ihren Engel». Natürlich gibt es auch traurige und schwierige Momente, z. B. bei Todesfällen eines Partners oder wenn ich für die Kinderspitex ausliefere. Dann versuche ich, für die Menschen da zu sein und ihnen so gut es geht Trost zu spenden.
Ihre Arbeit fordert viel von Ihnen. Was tun Sie zum Ausgleich?
Ich bewege mich viel, ich tanze, skate und gehe dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio. Meine grosse Leidenschaft ist mein Motorrad. Ich fahre also nicht nur beruflich, sondern auch privat – einfach dann nur auf zwei Rädern.