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    Top Thema, Apotheke

    Der neue Ritter

    Seit April 2022 leitet Stefan Murbach die Apotheke Zum Ritter. Im Interview spricht er von seiner Faszination für die Pharmazie in all ihren Facetten sowie von seinem Engagement in der Ausbildung.

    Herzlich willkommen in der Volksapotheke Schaffhausen, Herr Murbach! Wie haben Sie sich eingelebt?

    Danke, ich habe mich bereits sehr gut eingelebt. Von der Lehrtochter bis zum Verwaltungsrat wurde ich mit offenen und hilfsbereiten Armen empfangen und unterstützt. Dass ich ein gut eingespieltes und sehr sympathisches Team übernehmen konnte, erleichterte den Start umso mehr.

    Was sind Ihre Pläne für die Zukunft der Apotheke Zum Ritter?

    Ich denke, das Wort Aufgaben trifft es besser als Pläne. Die Volksapotheke plant, die Räumlichkeiten im Ritter umzubauen und so sicherzustellen, dass sie den Anforderungen einer modernen Apotheke gerecht werden. Danach sollen die beiden Apotheken Zum Ritter und Zum Zitronenbaum zusammengelegt werden und in den umgebauten Ritter ziehen. Während Marco Grob, jetziger leitender Apotheker im Zitronenbaum, die umgebaute Apotheke übernehmen wird, werde ich nach Neuhausen in die neue Volksapotheke Im Dorf wechseln und die Rolle des leitenden Apothekers übernehmen.

    Bis es so weit ist, widme ich mich dem Ausbau von patientenorientierten Dienstleistungen und der Bewältigung des pharmazeutischen Alltags. Ein Fokus liegt auch auf dem reibungslosen Zusammenführen der beiden Teams, dem Organisieren des Tagesgeschäftes während des Umbaus sowie dem Einführen von Prozessen, die den Zusammenschluss erleichtern.

    Würden Sie sich den Schaffhausern kurz vorstellen?

    Als ich mich meinem Team vorstellte, habe ich als Titel zu meinem beruflichen Werdegang «vom Wilde Maa zum Ritter» gewählt. Dazu sage ich gleich mehr. Ich bin gebürtiger Schaffhauser und habe hier auch alle Schulen bis zur Kantonsschule besucht. Die Ausbildung zum Apotheker absolvierte ich dann an der ETH in Zürich. Die verschiedenen Naturwissenschaften und wie sie in der Pharmazie zusammenspielen, faszinierten mich.

    Nach meinem Abschluss zog ich mit der Absicht, eine mir angebotene Doktorandenstelle anzutreten, nach Basel. Diese wurde wegen des geplanten Zusammenschlusses der beiden Firmen Sandoz und Ciba zu Novartis leider sehr kurzfristig gestrichen. Als Übergangslösung begann ich, in einer Apotheke zu arbeiten, hatte aber nie vor, lange zu bleiben. Ich hatte das Glück, in einem super Team mit sehr origineller Kundschaft in Kleinbasel zu arbeiten. Der Name dieser Apotheke war «zum Wilde Maa». Schon bald faszinierte mich auch dieser Aspekt meines Berufes. Ich bin seither der Apotheke als Arbeitsplatz treu geblieben und habe diesen Entscheid nie bereut.

    Nach 13 Jahren als Geschäftsführer einer Schaffhauser Apotheke wechselte ich zur Volksapotheke Schaffhausen und übernahm die Stelle des leitenden Apothekers in der Volksapotheke Zum Ritter.

    Was begeistert Sie am Beruf des Apothekers?

    An meinem Beruf schätze ich unter anderem den vielfältigen Sozialkontakt. Mir gefällt die enge Zusammenarbeit im Team sowie unter den Volksapotheken. Dem übergeordnet ist der Kontakt zu Kunden und Kundinnen: Immer mehr Menschen schätzen die Apotheke als erste, unkomplizierte Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen und Problemen. Gleichzeitig sehen wir auch täglich den Mehrwert, den ein Patient durch den Bezug ärztlich verschriebener Medikamente in der Apotheke erfährt. Wir begegnen also Anliegen quer durch alle Alterskategorien – vom Neugeborenen bis zum Hochbetagten – und quer durch alle sozialen Schichten. Bei all diesen verschiedenen Fragen zu helfen, ist eine edle und befriedigende Aufgabe. Als Privileg empfinde ich dabei das mir immer wieder entgegengebrachte Vertrauen. Oft ergeben sich dadurch langjährige Kundenbeziehungen auf einer sehr persönlichen Ebene.

    Sie engagieren sich bereits seit Längerem in der Ausbildung von Pharma-Assistenten und Assistentinnen. Wie kam es dazu und was ist Ihnen dabei ein besonderes Anliegen?

    Ich habe vor zwei Jahren das Amt des Chefexperten – zugegebenermassen hatte ich das nicht geplant – übernommen. Nun unterrichte ich als Fachkundelehrer die Pharma-Klassen, leite mittlerweile auch die jährlichen überbetrieblichen Kurse (UEKs) und bin als Chefexperte für Schaffhausen und Thurgau verantwortlich für die praktischen, mündlichen und schriftlichen Schlussprüfungen der Pharma-Assistent:innen. Dadurch bekam ich einen umfassenden Einblick in die Ausbildung dieses Berufes.

    Durch den neuen Bildungsplan für die angehenden Pharmas werden die Apotheken und die Schule bezüglich der Ausbildung noch enger zusammenrücken (müssen). Dass ich beide Welten gut kenne, wird – so hoffe ich – ein Vorteil für die Lernenden in Schaffhausen sein.

    Mir ist durch die Tätigkeit als Chefexperte neu bewusst geworden, dass die angehenden Pharma-Assistenten und Assistentinnen unser Kapital für die Zukunft sind und wie viel die jungen Lernenden auf ihrem Weg alles leisten. Sie sind essenziell, damit eine Apotheke gut funktionieren kann. Mir ist es ein Anliegen, dass ihnen dafür die angemessene Wertschätzung entgegengebracht wird und ich möchte in dieser Beziehung als Brückenbauer zwischen den Apotheken und den Auszubildenden wirken.

    Volksapotheke hilft

    Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit sind die Mitarbeitenden der Volksapotheke Ihre erste Anlaufstelle – fachkundig, persönlich und diskret.

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