Wiederkehrenden Schmerzen oder Krämpfe im Bauch, Blähungen, Druck und Völlegefühl, Durchfall und Verstopfung im Wechsel – viele kennen diese Beschwerden. Sie alle können die Lebensqualität erheblich einschränken.
Text Claudia Philippek, leitende Apothekerin
Lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden, lautet die Diagnose häufig «Reizmagen» oder «Reizdarm». Zum Glück sind funktionelle Magen-Darm-Beschwerden der Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln oder Zubereitungen mit lebenden Mikroorganismen, sogenannten Probiotika, sehr gut zugänglich.
Die Aufgabe unseres Verdauungssystems ist es, den Körper mit Nährstoffen und Flüssigkeit zu versorgen. Dazu braucht es das Zusammenspiel verschiedener Körperfunktionen, die durch ein komplexes Netzwerk von Nerven gesteuert werden. Die Nerven der Verdauungsorgane – auch
Bauchhirn genannt – kommunizieren mit dem Gehirn. Man spricht dabei von der Bauch-Hirn-Achse. Das erklärt die typische Stressabhängigkeit vieler Beschwerden im Bauchraum. Die Behandlung von funktionellen Magen-Darm-Beschwerden ruht auf drei Säulen, die den Verdauungsprozess wieder ins Gleichgewicht bringen sollen:
1. Verhaltensänderung:
Vermeiden Sie Stress und achten Sie auf ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung. Sport und Bewegung fördern Ihre innere Ausgeglichenheit und wirken sich positiv auf die Verdauung aus.
2. Psychotherapeutische Begleitung:
Es gibt Wege zu einem besseren Umgang mit Stress und Angst. Das Erlernen von Entspannungstechniken, Zeitmanagement und Konfliktlösungsstrategien kann Ihnen helfen, Stressfaktoren zu reduzieren und das Wohlbefinden wieder herzustellen.
3. Medikamente:
Die Standardtherapie mit chemisch-synthetischen Wirkstoffen orientiert sich an den Symptomen. Es werden beispielsweise Säureblocker, Krampflöser oder Abführmittel eingesetzt. Sehr gute Ergebnisse werden mit Präparaten auf pflanzlicher Basis erzielt. Durch die Kombination verschiedener Heilpflanzen können Sie mehrere Symptome gleichzeitig adressieren.