Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Allergie, ist meist eine Überreaktion der Haut auf die UV-Strahlung. Wie äussern sich diese Hautreaktionen und was hilft?
Polymorphe Lichtdermatose
Die häufigste Form einer solchen Reaktion ist die polymorphe Lichtdermatose. Sie wird ausgelöst durch UV-A-Strahlen. Sie äussert sich meist innerhalb von 24 – 48 Stunden nach Sonnenexposition vor allem durch Juckreiz, begleitet von fleckenartigen Rötungen. Betroffen sind meist sonnenexponierte Körperstellen wie Dekolleté, Schultern oder Nacken.
Mallorca-Akne
Eine ähnliche Hautveränderung zeigt die Mallorca-Akne. Verantwortlich dafür ist eine Reaktion zwischen der UV-A-Strahlung der Sonne und den Fettbe- standteilen von Sonnenschutzmitteln sowie den körpereigenen Talgfetten. Charakteristisch ist ebenfalls der starke Juckreiz. Betroffen sind vor allem öli- ge Hautpartien wie zum Beispiel Dekolleté, Arme, Schulter, Nacken und Rücken. Meistens reicht es, das Sonnenschutzmittel zu wechseln und eines ohne Fet- te und Emulgatoren sowie mit hohem UV-A-Lichtschutz zu verwenden.
Wie unterscheide ich den Sonnenbrand von einer Sonnenallergie?
Symptome einer Sonnenallergie
Von Person zu Person sehr unterschiedlich:
- Juckreiz
- Flächige oder fleckige rote Ausschläge der Haut (Erytheme)
- Erhabene und verhärtete Knötchen der Haut (Papeln; Quaddeln)
- Bläschen (Vesikel)
- Tritt innerhalb von Stunden nach der Sonnenexposition auf
Symptome eines Sonnenbrands
Treten bei den meisten Betroffenen auf:
- Schmerzen
- Rötung der Haut, in seltenen Fällen Brandblasen
- Berührungsempfindlichkeit
- Juckreiz
- Kann schon während des Sonnenbadens auftreten
Sonnenallergie – was nun?
- Intensive Sonnenbestrahlung meiden
- Im Schatten aufhalten
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Haut durch Kleidung und Sonnenschutzmittel mit hohem UVA- und UVB-Faktor schützen
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Bei Mallorca-Akne fett- und emulgatorfreie Lichtschutzmittel verwenden
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Falls nötig betroffene Hautstellen einer Sonnenallergie mit kortisonhaltigen Cremes behandeln
Gut zu wissen
- Ca. 10 – 20 % der Mitteleuropäer entwickeln eine Sonnenallergie, wobei Frauen fast doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Die polymorphe Lichtdermatose tritt erstmals im Kindes- oder frühen Erwachsenenalter auf.
- Bestimmte Stoffe in Medikamenten, sogenannte Photosensibilisatoren, können zusammen mit UV-Strahlung Hautreaktionen hervorrufen (sekundäre Lichtdermatose). Beispiele der rund 400 bekannten Substanzen sind Antibiotika wie Tetrazykline und Sulfonamide, Antirheumatika, blutdrucksenkende Mittel, Medikamente zur Entwässerung (Diuretika), zellschädigende Medikamente (Zytostatika) und bestimmte Psychopharmaka.