Für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine Vielzahl von Risikofaktoren verantwortlich. Einige davon, wie z. B. das Alter, das Geschlecht oder die familiäre Vorbelastung, können wir nicht beeinflussen. Durch eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung können wir aber viele der beeinflussbaren Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Tabak- und Alkoholkonsum oder Stress vermeiden.
Aufs Gewicht achten
Durch die Reduzierung von Übergewicht können viele Herz-Kreislauf-Krankheiten gelindert werden. Wichtig beim Abnehmen ist, dass man sich nicht zu hohe Ziele steckt, sondern versucht, sein Zielgewicht Schritt für Schritt zu erreichen. Radikalkuren oder die in vielen Zeitschriften angepriesenen Diäten bringen keinen dauerhaften Erfolg. Vielmehr ist die Umstellung auf eine ausgewogene, bewusste Ernährung erforderlich, die zwar keine schnellen Erfolge, dafür aber eine anhaltende Gewichtsabnahme bringt. Wer auf den Kaloriengehalt der Nahrungsmittel achtet und versucht, sich bewusst mit gesunden Kohlehydraten – weniger Süssigkeiten –, eiweissreich, salz- und fettarm zu ernähren sowie vitamin- und ballaststoffreiche Speisen bevorzugt, wird neben dem günstigen Einfluss auf Herz und Kreislauf zusätzlich bemerken, dass auch das allgemeine Wohlbefinden steigt.
Cholesterin senken
Inzwischen wissen wir, dass vor allem gesättigte Fettsäuren, die in tierischem Fett, aber auch in manchen Pflanzenölen wie Palmöl oder Kokosfett vorkommen, den Cholesterinspiegel ansteigen lassen. Eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel haben dagegen die sogenannten ungesättigten Fettsäuren Omega 3 und Omega 6. Sie kommen hauptsächlich in Raps-, Distel-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl, aber auch in Nüssen vor. Bei der Walnuss liegt nicht nur der höchste Omega-3-Fettsäurengehalt aller Nüsse vor, sondern auch ein optimales Verhältnis von Omega 3 und Omega 6. Die beiden sollten nämlich in einem guten Verhältnis von 1:5 zueinander aufgenommen werden.
Nicht rauchen, wenig Alkohol
Das Rauchen von Zigaretten ist nicht nur schädlich für die Lunge, sondern auch Gift für Herz und Blutgefässe. Nikotin stimuliert das Herz, schneller zu schlagen, erhöht den Sauerstoffbedarf des Herzens und wirkt verengend auf die Gefässe. Das Herz muss also gegen einen erhöhten Widerstand anpumpen und damit eine erhöhte Leistung erbringen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Der Verzicht auf das Rauchen ist daher eine der wichtigsten Begleitmassnahmen bei der Behandlung von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch wer Alkohol regelmässig und in grösseren Mengen trinkt, treibt seinen Blutdruck in die Höhe. Zudem haben alkoholische Getränke einen hohen Kaloriengehalt und führen daher rasch zu Übergewicht. Es gilt also auch hier: weniger ist mehr.
Stress abbauen
Stress ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung eines zu ho hen Blutdrucks. Typische Warnsignale für übermässigen Stress sind erhöhte Nervosität und Reizbarkeit, überzogene Reaktionen bei alltäglichen Belastungen oder nachlassende Konzentrationsfähigkeit.
Bewegung hilft
Vielen von uns mangelt es an ausreichender Bewegung. Dabei hat regelmässige Bewegung zweifellos eine günstige Wirkung auf den ganzen Körper. Besonders hervorzuheben sind:
- Reduktion von Übergewicht aufgrund des erhöhten Energieverbrauchs
- Dauerhafte Blutdrucksenkung
- Senkung erhöhter Cholesterin- und Blutzuckerwerte
- Stärkung von Herz und Kreislauf
- Verbesserung der Herzleistung
- Gesteigertes körperliches Wohlbefinden
- Verbesserung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur
Grundsätzlich gilt:
Das richtige Mass an Bewegung ist die allerbeste Begleittherapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Text: Martin Währy