Halsschmerzen, Schnupfennase und Husten sind lästige Begleiter in der Winterzeit. Doch die gute Nachricht lautet: In den meisten Fällen sind diese Beschwerden behandelbar. Erfahren Sie, wie Sie Erkältungen von Grippe unterscheiden, wann Fieber bedenklich wird und wie Sie mit Husten und Halsschmerzen umgehen können.
Text Antonia Heller, leitende Apothekerin
Grippe vs. Erkältung:
Die Unterscheidung zwischen einer Grippe (Influenza) und einer Erkältung (Rhinitis) ist wichtig, da sie unterschiedliche Verläufe und Schweregrade aufweisen. Die Grippe ist eine ernstere Erkrankung als die Erkältung. Sie wird durch das Influenzavirus verursacht und kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Zu den Grippe-Symptomen gehören plötzliches Fieber, starke Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, starke Müdigkeit und trockener Husten. Eine vorbeugende Massnahme ist die jährliche Grippeimpfung, insbesondere für Menschen ab 65 Jahren und solche mit chronischen Erkrankungen (zum Beispiel Lungenerkrankungen oder Diabetes). Ebenso empfohlen ist sie für Menschen, die familiär oder beruflich regelmässig Kontakt mit oben genannten Personengruppen haben. Bei der Volksapotheke Schaffhausen bieten wir Grippeimpfungen an. Ansonsten umfasst die Behandlung bei Influenza medikamentöse Symptomlinderung, antivirale Medikamente und Ruhe.
Im Gegensatz dazu wird die Erkältung durch verschiedene Viren wie das Rhinovirus verursacht. Sie führt zu milderen Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und gelegentlich leichtem Fieber. Mit rezeptfreien Medikamenten und einfachen Hausmitteln können Sie die Erkältungssymptome lindern. Ruhe und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind ebenfalls hilfreich.
Fieber: Wie viel ist in Ordnung, wann wird es gefährlich?
Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Infektionen und Entzündungen. Es unterstützt das Immunsystem bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. Ein leichtes Fieber (von etwa 38 bis 38,5 Grad Celsius) ist normalerweise unbedenklich und kann oft zu Hause behandelt werden. Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeiten zu sich zu nehmen und sich auszuruhen. Fiebersenkende Medikamente können eingenommen werden oder wärmeableitende Massnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel Wadenwickel. Als pflanzliche Mittel können Holunderblüten, Lindenblüten oder Weidenrinde in Form von Tees zu sich genommen werden. Fieber wird als gefährlich angesehen, wenn es sehr hoch ist (über 40 Grad Celsius) oder länger als drei Tage anhält. In solchen Fällen ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da dies auf schwerwiegende Infektionen oder andere Gesundheitsprobleme hinweisen kann. Insgesamt ist es entscheidend, die Symptome ernst zu nehmen und bei Unsicherheit einen Arzt zu konsultieren.
Verschiedene Arten von Husten, ihre Ursachen und Behandlung:
1. Husten mit Auswurf:
Dieser Husten tritt oft bei Atemwegsinfektionen auf, wenn Schleim produziert wird, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Hierbei helfen schleimlösende Medikamente und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Schleim zu lösen und abzuhusten.
2. Trockener Husten:
Ein trockener, reizender Husten tritt häufig zu Beginn und bei Abklingen von akuten Atemwegsinfektionen auf, kann aber auch durch Reizstoffe wie Rauch, Staub oder Allergene verursacht werden. Die Behandlung umfasst die Einnahme von reizlindernden Medikamenten und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme oder das Vermeiden der Reizstoffe. Neben Hustenmitteln können Salben mit ätherischen Ölen, die auf Brust und Oberrücken aufgetragen werden, helfen, Hustensymptome zu lindern.
Hals- und Schluckschmerzen:
Hals- und Schluckschmerzen treten oft bei Erkältungen auf. Bei leichten Beschwerden können Sie folgende Massnahmen ergreifen:
- Flüssigkeitszufuhr:
Trinken Sie ausreichend warme oder lauwarme Flüssigkeiten wie Kräutertees oder heisse Zitrone mit Honig, um den Hals zu beruhigen. - Gurgeln:
Das Gurgeln mit einer Salz- oder einer desinfizierenden Gurgellösung lindert Reizungen und tötet Viren und Bakterien ab. - Lutschpastillen:
Durch das Lutschen von Pastillen wird der Hals- und Rachenraum befeuchtet und geschmiert. Einige Pastillen wirken zudem desinfizierend und entzündungshemmend. - Feuchte Luft:
Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, insbesondere während der Heizperiode im Winter.
Bei sehr starken Schmerzen können Sie rezeptfreie Schmerzmittel nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker einnehmen. Bei bakteriellen Infektionen kann Ihr Arzt Antibiotika verschreiben, wenn dies erforderlich ist.
Vorbeugung:
Um möglichst fit durch die Erkältungsperiode zu kommen, ist es ratsam, Ihr Immunsystem zu stärken. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Schlaf sind dafür ebenso wichtig wie die Reduzierung von Stress. Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Erkältungen. Darüber hinaus stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die das Immunsystem zusätzlich unterstützen können. Gerne beraten wir Sie dazu.