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    Dominik Adelhardt, Apotheker in der Volksapotheke Zum Rüden, gewährt uns am Beispiel der Zeckenimpfung Einblick in die Rolle der Apotheke als Dienstleisterin.

    Es ist Zeckenhochsaison. Was heisst das für Menschen, die gerne in der Natur unterwegs sind?

    Zecken bevorzugen ein mildes Klima und sind ca. von März bis November unterwegs. Durch die steigenden Temperaturen können Zecken jedoch ganzjährig und auch in höheren Lagen aktiv sein. Sie suchen sich gerne dünne und gut durchblutete Hautpartien als Einstichstellen. Dazu zählen Achselhöhlen, Schultern, Nacken, Haaransatz, Armbeugen, Genitalbereich und Kniekehlen. Die Einstichstelle muss aber nicht zwangsläufig auf diese Körperstellen begrenzt sein. Deshalb ist es wichtig, nach einem Waldspaziergang den ganzen Körper nach Zecken abzusuchen – übrigens auch beim Haustier.

    Folgende Tipps helfen, um sich vor einem Zeckenstich zu schützen:

    • Tragen Sie dicht schliessende Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen.
    • Tragen Sie helle Kleidung, da Zecken auf dieser besser erkennbar sind.
    • Verwenden Sie Insektenschutzmittel für die Haut und Kleidung.
    • Meiden Sie hohes Gras, Gestrüpp und Unterholz.

    Wieso sollte man sich denn überhaupt vor Zeckenstichen schützen?

    Zecken können Träger verschiedener Krankheitserreger wie des FSMEVirus und der Borreliose-Bakterien sein. Aber nicht jeder Zeckenstich bedeutet gleichzeitig eine Übertragung.

    Wird ein Zeckenstich entdeckt, sollte die Zecke möglichst schnell entfernt werden. Mit einer Pinzette greift man die Zecke möglichst an ihren Mundwerkzeugen – nicht am vollgesogenen Körper – und zieht sie langsam und gerade aus der Haut. Anschliessend wird die Hautstelle desinfiziert. Vor dem Entfernen darf die Zecke keinesfalls «geärgert werden» (ein verbreiteter Irrglaube besagt, sie mit Öl oder Klebstoff zu betäuben), da dies im schlimmsten Fall dafür sorgt, dass die Zecke erbricht und ihren Speichel und somit mögliche Infektionserreger in die Einstichstelle abgibt.

    Danach sollte die Einstichstelle beobachtet werden. Bleibt eine Rötung an der Einstichstelle über mehrere Tage bestehen, kann eine Infektion mit Borrelien-Bakterien die Ursache sein. Erkennbar ist dies an der sogenannten Wanderröte – auch Erythema migrans genannt. Dabei bleibt die Einstichstelle meist blass, während am Rand eine ringförmig vergrössernde Rötung auftritt. Aber auch eine fehlende Rötung heisst nicht, dass keine Infektion stattgefunden hat. Sollte es 7 bis 14 Tage nach einem Stich zu Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber oder Lähmungserscheinungen (besonders der Finger und Zehen) kommen, ist ein Arzt zu konsultieren. Während eine Borreliose mit Antibiotika behandelt werden kann, gibt es für die Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – keine gezielte Therapie. Deshalb ist es umso wichtiger, sich gegen FSME impfen zu lassen, damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt.

    Diese Zeckenimpfung kann man seit einiger Zeit auch in der Volksapotheke machen lassen. Wie läuft das ab und wer sollte sich impfen lassen?

    Die Zeckenimpfung wird allen erwachsenen Personen sowie Kindern ab sechs Jahren empfohlen. Ebenfalls ist sie für Personen empfohlen, deren letzte FSME-Impfung mehr als zehn Jahre zurückliegt.

    Die Volksapotheke bietet die Grundimmunisierung, bestehend aus drei Impfungen, und die Auffrischimpfung an. Ein Impftermin kann über unsere Homepage oder per Telefon gebucht werden. Die Impfung inklusive Vorbesprechung dauert etwa 15 Minuten. Die Kosten für die Impfung müssen selbst getragen werden. Allerdings lohnt es sich, bei der Krankenkasse nachzufragen, ob ein Teil der Kosten übernommen wird.

    Die Zeckenimpfung ist ein gutes Beispiel der sich wandelnden Rolle der Apotheke hin zur niederschwelligen Dienstleisterin. Welche weiteren Dienstleistungen gibt es denn bereits in der Volksapotheke?

    Neben der Zeckenimpfung bieten wir auch die saisonale Grippeimpfung und die Hepatitis A- und B-Folgeimpfungen an. Ausserdem führen wir diverse Blutmessungen wie Cholesterin, Tages- und Langzeitblutzucker und Vitamin D3 durch. In der Regel genügt ein Anruf in der Apotheke, um einen Termin am nächsten Tag zu buchen, ganz ohne Wartezeit. Die Dienstleistungen können auch per Walk-in niederschwellig in Anspruch genommen werden. Es gilt allerdings zu beachten, dass für optimale Messwerte bei gewissen Checks zwölf Stunden vorher nichts gegessen werden sollte. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.

    Die Volksapotheke baut gerade auch weitere Dienstleistungen auf. Welche sind dies?

    Neben den genannten Dienstleistungen bietet die Volksapotheke in Zusammenarbeit mit der Schweizer Herzstiftung auch den sogenannten HerzCheck® an. Bei diesem wird zuerst eine Familienanamnese durchgeführt. Anschliessend misst man den Bauchumfang, den Tagesblutzucker, den Cholesterinwert sowie den Blutdruck. Aus diesen Werten lässt sich ein Gesamtrisiko für Herzinfarkt und Hirnschlag berechnen. Der HerzCheck® ist ein Präventionsangebot für Erwachsene jeden Alters, besonders wenn es im Familienkreis bereits einen Vorfall gab. Neben dem HerzCheck® bietet die Volksapotheke Im Dorf eine Hörberatung an, um frühzeitige Hörverminderung zu erkennen und mithilfe von Hörgeräten direkt entgegenzuwirken. Für intensive Fragen rund um die Homöopathie stehen unseren Kunden in der Volksapotheke Zum Zitronenbaum eine speziell ausgebildete Mitarbeiterin mit langjähriger Erfahrung zur Verfügung.

    Ziel dieser Dienstleistungen ist es, einen einfacheren Zugang zu gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen zu ermöglichen und die Ärzte in Schaffhausen zu entlasten. Bei weiteren Fragen beraten Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Volksapotheke gerne.

    Volksapotheke hilft

    Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit sind die Mitarbeitenden der Volksapotheke Ihre erste Anlaufstelle – fachkundig, persönlich und diskret.

    Zum Ritter             Im Dorf              Zum Rüden