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Die meisten Magen-Darm-Erkrankungen werden durch Viren ausgelöst. Vor allem Adeno-, Noro- oder Rotaviren verursachen Erbrechen und Durchfall. Teilweise sind auch Bakterien oder Parasiten verantwortlich.
Da die Erreger hochinfektiös sind, stecken die Kleinen sich schnell bei erkrankten Spielgefährten oder Familienmitgliedern an.
Welche Hausmittel und Medikamente helfen den kleinen Patienten?
Am wichtigsten bei Übelkeit und Erbrechen ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen. Am besten eignen sich dazu Elektrolytmischungen aus der Apotheke, welche mit Wasser zu einer Lösung angerührt und löffelweise verabreicht werden.
Ein altbewährtes Hausmittel ist das Geben eines fein geriebenen Apfels. Das Pektin bindet die Flüssigkeit und bildet eine schützende Schicht auf der Darmschleimhaut.
Krampflösend wirkt die Kamille als Tee oder Saft kombiniert mit anderen Kräutern.
Das Auflegen warmer Körnerkissen tut ebenfalls gut, wenn es kneift und rumort.
Wann ist mit Kleinkindern ein Gang zum Arzt nötig?
Treten Durchfall und Erbrechen gleichzeitig auf, sollten Babys und Kleinkinder dem Arzt vorgestellt werden. Das gleiche gilt, wenn sie nicht genug trinken, sie Fieber bekommen und/oder Bauchschmerzen haben und die Bauchdecke angespannt ist.
Je jünger ein Kind ist, umso gefährlicher sind Magen-Darm-Infekte. Säuglinge gehören spätestens nach sechs Stunden zum Arzt, wenn eines der genannten Symptome zusätzlich zum Durchfall und Erbrechen auftritt. Bei Kindern bis drei Jahre können die Eltern 12 Stunden abwarten und ältere Kinder können einen Tag lang beobachtet werden.
Woran erkennen die Eltern, dass das Kind austrocknet?
Apathie, trockene Schleimhäute, keine Tränenflüssigkeit und bei Säuglingen eine eingefallene Fontanelle sind Alarmsignale, die zu einem notfallmässigen Arztbesuch führen. Bitte nicht erst auf diese Signale warten.
Bei Erbrechen auf feste Nahrung verzichten. Trinken ist viel wichtiger. Am besten immer wieder löffel- oder schluckweise (eventuell leicht gesüssten) Fencheltee oder dünne Saftschorlen anbieten und geben. Wasser mit Kohlensäure reizt den Magen. Auch stark zucker- und koffeinhaltige Getränke, wie Cola, sind nicht empfehlenswert.
Stillkinder trinken weiter an der Brust und sollten häufiger angelegt werden.
Flaschenbabys dürfen weiterhin unverdünnt Säuglingsmilch bekommen. Ergänzend können sie stilles Wasser oder ungesüssten Tee trinken.
Kehrt der Appetit bei älteren Kindern wieder zurück, kann ihnen eine zerdrückte Banane oder ein feingeriebener Apfel angeboten werden.
Wie vermeidet man, dass sich die ganze Familie ansteckt?
Hygiene spielt eine sehr grosse Rolle: Kontakt zu den hochansteckenden Ausscheidungen meiden. Beim Säubern von Erbrochenem oder auch beim Wickeln Einmal-Handschuhe tragen und danach die Hände gut waschen und desinfizieren. Noroviren übertragen sich so massiv und schnell, dass theoretisch ein Mundschutz getragen werden sollte.
Vorbeugen durch Impfen möglich?
Gegen Rotaviren gibt es einen Impfstoff. Die Schluckimpfung verringert die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung und eines schweren Verlaufs.
Empfohlenes Alter für die Impfung: ab der sechsten Alterswoche.
Wann kann das Kind nach einer Magen-Darm-Infektion wieder in den Kindergarten?
Das Kind muss mindestens 24 Stunden lang völlig ohne Symptome sein, normal essen, sich gut fühlen und wieder durch die Gegend toben.
Im Idealfall lassen die Eltern ihr Kind aber etwas länge daheim. Die Viren werden noch eine ganze Weile über den Stuhl ausgeschieden, selbst wenn sich das Kind besser fühlt.
Volksapotheke Schaffhausen
Schwertstrasse 9
8200 Schaffhausen