Angst, innere Unruhe und Schlafstörungen nehmen
im Alter häufig zu. Die Ursachen sind vielfältig, von
hormonellen Veränderungen bis hin zu Stress. Es gibt
jedoch Wege, Beschwerden zu lindern und besser zu
schlafen.
Im Alter können verschiedene Formen von Angst auftreten, die oft mit unangenehmen körperlichen Symptomen wie Schweissausbrüchen und Herzrasen einhergehen. Eine besonders belastende Form ist die Panikattacke, die schlagartig auftritt und starke körperliche Reaktionen wie Herzrasen und Atemnot auslöst, was die Angst der Betroffenen weiter verstärkt und bis zur Todesangst führen kann.
Panikstörungen treten bei älteren Menschen insgesamt seltener auf als bei jüngeren. Zu den Ursachen zählen nicht nur genetische Veranlagungen, sondern auch belastende Lebensereignisse wie der Verlust des Partners oder der Partnerin, die im Alter häufiger auftreten.
Innere Unruhe ist ein weiterer Zustand, der im Alter häufiger auftritt. Betroffene fühlen sich oft dauerhaft angespannt, und diese Unruhe kann ständig wiederkehren. Anders als bei kurzfristiger Nervosität hält die innere Anspannung jedoch meist länger an. Innere Unruhe kann viele Ursachen haben. Ein häufiger Grund ist der Lebensstil – koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Tee, aber auch
bestimmte Lebensmittel oder Stress können die Unruhe verstärken. In manchen Fällen liegt allerdings eine körperliche Ursache vor, zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, niedriger Blutdruck oder Unterzuckerung.
Hormonelle Veränderungen, wie sie in den Wechseljahren auftreten, spielen ebenfalls eine Rolle. Sowohl Frauen als auch Männer können durch diese Umstellungen innere Unruhe erleben. Hormonelle Schwankungen führen oft zu einem Gefühl der Anspannung und Unruhe. Die Anzeichen innerer Unruhe sind vielfältig. Betroffene berichten von ständiger Anspannung, Nervosität und Herzklopfen. Manchmal kommen Übelkeit, Schwitzen oder das Gefühl von Unruhe im Kopf hinzu. Auch Reizbarkeit und schnelle Überforderung sind häufige Begleiterscheinungen.
Mit zunehmendem Alter wird Schlaf oft weniger tief und häufiger unterbrochen. Fast die Hälfte aller Menschen über 65 Jahren leidet unter Schlafproblemen, die sich durch Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen oder durch wenig erholsamen Schlaf bemerkbar machen. Das führt oft dazu, dass Betroffene sich tagsüber müde und erschöpft fühlen. Emotionale Belastungen und Stress gelten als häufige Auslöser für Schlafstörungen. Ein unregelmässiger Schlafrhythmus oder der Konsum von Alkohol am Abend kann diese Probleme zusätzlich verschärfen.
Um besser zu schlafen, kann es hilfreich sein, auf Nikotin, Alkohol und Koffein zu verzichten und regelmässige Schlafgewohnheiten zu pflegen. Entspannungstechniken und Schlafrituale wie ein beruhigendes Abendritual können ebenfalls unterstützen. Es ist auch wichtig, abzuklären, ob organische Ursachen wie Herzprobleme, Schilddrüsenerkrankungen oder das Restless-Legs-Syndrom vorliegen.
Die Behandlung von Schlafproblemen im Alter ähnelt der bei jüngeren Menschen. Neben verhaltenstherapeutischen Ansätzen, die helfen, schlafstörende Gewohnheiten zu verändern, spielen Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung eine grosse Rolle. Häufig werden auch Medikamente wie Benzodiazepine verschrieben, die jedoch bei älteren Menschen mit Vorsicht eingesetzt werden sollten, da sie abhängig machen und Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Konzentrationsprobleme haben. Alternativen dazu sind beruhigende Antidepressiva oder niedrig dosierte Neuroleptika. Auch pflanzliche Mittel wie Baldrian, Melisse oder Hopfen können bei Schlafstörungen eine sanfte Hilfe bieten.