Geschwollene Beine, Krampfadern und Schmerzen in den Beinen gehören für Menschen mit Venenschwäche zum Alltag. Doch Betroffene wie Gertrud lassen sich nicht einfach so klein kriegen.
Und wieder ist der Sommer da! Kleider, Röcke und Hosen werden kürzer. Gertrud liebte es, Modekataloge durchzublättern und davon zu träumen, leichte Sommerkleider in bunten, von Jahr zu Jahr ändernden Motiven und Schnitten zu tragen und dabei etwas Bein zu zeigen. Doch leider gab es da ein Problem, das die Sommerlust in Sommerfrust verwandelte: eine vererbliche Venenschwäche. Störende Besenreiser und Krampfadern sind der Anfang, gefolgt von schweren und geschwollenen Beinen. Sie konnte sich gut erinnern, wie ihre Mutter damals schon darunter litt. Die Arbeit in der Metzgerei in der Nachbargemeinde und die drei Schwangerschaften haben zur Verschlechterung der Venenschwäche beigetragen. Schweregefühl, Schwellungen und Schmerzen in den Beinen, die sich vor allem am Ende des Tages bemerkbar machten. In den warmen Sommermonaten plagten sie die Beschwerden noch mehr, da sich die Blutgefässe durch die Wärme zusätzlich erweiterten. Im Laufe der Zeit folgten Wasseransammlungen, sogenannte Stauungsödeme, vor allem im Bereich der Knöchel und Waden. Wie sehnte sie sich jeweils auf den Feierabend und die kalte Dusche! Ihre Schuhmode passte sich dem Leiden an. Bequeme breite Schuhe lösten die schönen Stöckelschuhe ab.
Eine angeborenen Venenwandschwäche bewirkt, dass der Transport des Blutes beeinträchtigt ist, weil die Venenklappen nicht mehr richtig schliessen. Das Blut staut sich zunehmend, was sich vor allem in den Beinen bemerkbar macht. Mit der Zeit gibt die Venenwand dem Druck, den das abgesackte Blut ausübt, immer mehr nach und weitet sich. Sichtbare Folgen der Venenschwäche sind Krampfadern und Besenreiser.
Gertrud ist seit langem in ärztlicher Behandlung. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen gehört für sie zum Alltag. Seit drei Jahren ist sie in Pension und geniesst es, sich den Tag selber einteilen zu können und mehr Zeit mit ihrem Mann zu verbringen. Letztes Frühjahr, in der Zeit des Lockdowns, haben sie sich E-Bikes gekauft und die Freude an längeren Velotouren teilen sie nun gemeinsam. Velofahren sei gut für die Venengesundheit, das hat sie in einer Apothekenzeitschrift gelesen. Moderates Training rege die Durchblutung der Beine an und trainiere die Beinmuskeln. Ihr Arzt hat sie schon so oft aufgefordert, sich mehr zu bewegen, weil eben eine kräftige Beinmuskulatur die Venen beim Zurückpumpen des Blutes zum Herzen unterstütze. Nun hat ihr das E-Bike zur Freude an der Bewegung im Freien verholfen.
Nach einer längeren Radtour an einem der letzten sonnigen Spätherbsttage wollte Gertrud ihr Rad zurück in die Garage stellen und war aus einer Unachtsamkeit heraus gestürzt. Eigentlich ist nichts Schlimmes passiert, jedoch schürfte sie sich den Innenknöchel an der Pedale. Sie desinfizierte die Wunde, klebte ein Pflaster darauf und dachte sich nichts Weiteres dabei. Die Heilung verzögerte sich. Zudem stiess sie sich vermehrt und unglücklicherweise den lädierten Innenknöchel.
Wenn eine Wunde nicht normal abheilt, ihr Zustand sich verschlechtert und Sie nach acht Wochen keine Besserung erkennen, ist Ihr erster Ansprechpartner der Hausarzt oder die Hausärztin. Er oder sie wird die Wunde inspizieren, je nach Lage die Behandlung selbst einleiten oder Sie an einen Facharzt oder -ärztin über- weisen. Viele Hausärzte haben ihre Fachangestellten in moderner Wundbehandlung ausbilden lassen, sodass Ihnen auch das Praxisteam bei Ihrem Hausarzt fachkundig zur Seite steht.
Ihr Hausarzt kannte Gertrud nur zu gut, sodass er ihr Humpeln beim nächsten Besuch zur Kontrolle ihres Blutdruckes bemerkte. Gertrud zeigte ihm die Wunde, die nun schon mehr als acht Wochen alt war und trotz Einsatz verschiedener Salben nicht heilen wollte.
Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sie nicht innerhalb von acht Wochen abheilt. Kein Patient sollte sich damit abfinden und eine Wunde als Dauerzustand akzeptieren. Unbehandelte chronische Wunden sind ein grosses Risiko für die eigene Gesundheit. Betroffene sollten sich frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben, um die Ursachen abzuklären und rechtzeitig eine Therapie zu beginnen.
Gertruds Hausarzt zog eine Wundexpertin zu Hilfe. Regelmässig reinigte sie die Wunde mit einer sterilen Lösung, entfernte abgestorbenes Gewebe und Beläge und deckte die Wunde mit speziellen Wundauflagen ab. Zudem fragte sie Gertrud, wie sich ihre täglichen Mahlzeiten zusammensetzen. «Was soll das nun mit meiner Wunde zu tun haben?», wunderte sich Gertrud.
Die Wundheilung ist durch komplexe Um- und Aufbauprozesse gekennzeichnet, die mit einem hohen Verbrauch an Energie und Zellbau-Materialien einhergeht. Daher ist die optimale Verfügbarkeit von Energie, Makro- und Mikronährstoffen eine wesentliche Voraussetzung für eine bestmögliche Wundheilung. Eine abwechslungsreiche, gesunde Mischkost mit viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten kann Mangelzuständen vorbeugen oder sie ausgleichen.
Zur Beschleunigung der Wundheilung empfahl die Wundexpertin Gertrud, sich in der Apotheke das Produkt «Abound» zu kaufen. Die drei Inhaltsstoffe des Produktes seien spezifische Eiweissbausteine, die eine grosse Rolle bei der Regulierung der Proteinsynthese spielen und die Fähigkeit besitzen, die Kollagenbildung in Wunden zu verbessern und so die Wundheilung voranzutreiben.
Beim Verlassen der Praxis schien die frühe Frühlingssonne Gertrud direkt in ihr Gesicht und weckte die Sehnsucht in ihr, sich auf ihr E-Bike zu schwingen und durch die langsam erwachende Natur zu radeln. Nun muss es vorangehen mit der Wundheilung, sagte sie sich und kaufte sich in der Apotheke das von der Wundexpertin empfohlene Produkt. Nicht ganz billig, raunte sie beim Verlassen der Apotheke. Doch nach bereits zwei Wochen liess sich der Erfolg sehen: Die Wundränder schlossen sich.