Vanessa Guffanti möchte mit der Hörberatung in der Apotheke Im Dorf Menschen mit Hörminderung helfen, den Anschluss an Gespräche wiederzufinden.
Wie entsteht Schwerhörigkeit?
Etwa ab dem 50. Lebensjahr nimmt die natürliche Leistungsfähigkeit des Gehörs ab. Verantwortlich dafür sind Verschleisserscheinungen an den Haarzellen des Innenohres und Alterungsprozesse des Hörnervs und des Hörzentrums. Auch Lärmbelastung und Faktoren wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen, erbliche Veranlagung oder Nikotinkonsum können zum Hörverlust beitragen.
Lässt sich Schwerhörigkeit vorbeugen?
Bis jetzt ist keine allgemein anerkannte Prophylaxe bekannt. Dennoch können eine Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems und des Blutdrucks, Nikotinverzicht sowie Stressvermeidung ein gesundes Hörorgan erhalten. Auch scheint die gezielte Einnahme von Folsäure, Vitamin C und B12 das Hörvermögen zu verbessern, dies belegen diverse Studien. Einzig die konsequente Vermeidung einer gehörschädigenden Lärmbelastung in Beruf und Freizeit ist international als Präventionsmassnahme anerkannt.
Sich selbst einzugestehen, dass man schlecht hört, ist für viele eine grosse Hürde. Gibt es Indizien im Alltag, die darauf hindeuten, dass es Zeit für einen Hörtest ist?
Die ersten Anzeichen eines Hörverlusts treten meistens schleichend auf und betreffen höhere Frequenzen wie Vogel- oder Kinderstimmen. Ein nachlassendes Sprachverständnis im lauten Umfeld führen am Familientisch oder an Festen zur Absonderung. Indiz eines Hörverlusts ist, wenn mehrmaliges Repetieren der gleichen Frage häufig auftritt. Auch wenn ein Hörverlust schleichend erfolgt, ist eine rechtzeitige Hörgerätversorgung wichtig, denn es verhindert eine weitere Verschlechterung des Hörvermögens und gibt ein Stück Lebensqualität zurück. Wie gut man hört, kann man nur mit einem Hörtest herausfinden. Warten Sie damit nicht zulange, denn Gehör und Gehirn werden ansonsten schrittweise vom natürlichen Hören entwöhnt.