Gemeinsam stark

Geschrieben von Dr. Theresa Pauly | 01.03.2021 07:08:00

Die Universität Zürich untersucht, welche Rolle die Partnerschaft beim Diabetesmanagement spielt und sucht Studienteilnehmer.

Diabetes mellitus – auch bekannt als Zuckerkrankheit – ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung, bei welcher der Blutzuckerstoffwechsel im Körper beeinträchtigt ist. Die Ursache kann bei der Bauchspeicheldrüse liegen, die kein oder nicht mehr genügend Insulin produziert oder der Körper produziert zwar noch Insulin, dieses erfüllt aber nicht mehr auf effiziente Weise seine Funktion. Um eine für die Gesundheit gefährliche Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden, sind einige wichtige Lebensumstellungen im Alltag nötig. Dazu gehören eine angemessene Ernährung, Bewegung und die Einnahme von Medikamenten. Häufig begeht man den Alltag nicht allein, sondern teilt ihn mit anderen Menschen wie der Partnerin oder dem Partner.

Die Partnerschaft spielt für viele Personen eine sehr zentrale Rolle im Leben. Es ist uns wichtig, dass es dem anderen gut geht, und wir nehmen Anteil an den Problemen und Herausforderungen, mit denen der Partner konfrontiert ist. In unserer Studie möchten wir beobachten, wie Personen mit Diabetes Typ 2 und deren Partnerinnen und Partner im alltäglichen Leben mit der Erkrankung umgehen.

Es gibt verschiedene Arten, wie Unterstützung innerhalb der Partnerschaft stattfinden kann. Die erste Form ist die emotionale Unterstützung, das heisst den Partner zu trösten, seine Sorgen ernst zu nehmen und ihm das Gefühl zu geben, verstanden zu werden.

Eine zweite Art von Unterstützung ist die praktische Unterstützung, das heisst eine konkrete Handlung vorzunehmen, wie beispielsweise den Kauf von Medikamenten oder das Kochen von kohlenhydratarmen Gerichten.

Schliesslich kann Unterstützung auch bedeuten, mit Informationen auszuhelfen und Tipps zu recherchieren, wie zum Beispiel Bewegung beim Diabetesmanagement helfen kann.

Allerdings zeigen Studien, dass Unterstützung – obwohl gut gemeint – manchmal auch negative Folgen haben kann. Das kann passieren, wenn wir nicht genau die Form von Hilfe erhalten, die wir uns gewünscht hätten, wenn wir uns kontrolliert fühlen oder wenn es uns das Gefühlt gibt, nicht allein in der Lage zu sein, mit den Herausforderungen zurechtzukommen.

Hierbei kann es helfen, auf der einen Seite dem Partner genau mitzuteilen, welche Art von Unterstützung man als hilfreich empfinden würde und was einem wichtig ist. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass die unterstützende Person dies in einer wertschätzenden und respektvollen Art tut und auf die Bedürfnisse des Partners eingeht.

 

Zur Person

Dr. Theresa Pauly ist Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Angewandte Sozial- und Gesundheitspsychologie an der Universität Zürich. Unter der Leitung von Prof. Dr. Urte Scholz beschäftigen wir uns mit Fragen der Gesundheitsverhaltensänderung sowie mit Fragen der Stress- und Krankheitsbewältigung. Dabei interessiert uns vor allem die Rolle der sozialen Umgebung (z. B. Partnerinnen und Partner).