Auf Schritt und Tritt

Geschrieben von Volksapotheke | 19.07.2021 07:47:00

Wandern ist der Nationalsport der Schweizer – ganze 95 % der Bevölkerung gehen häufig, regelmässig oder gelegentlich hinaus in die Natur. Die Leistung der Füsse wird dabei wenig bedacht.

Mehr als zwei Dutzend kleine Knochen, über 30 Gelenke und rund 100 Bänder sind in einem Fuss komplex miteinander verbunden. Als Stossdämpfer federn sie jeden unserer Schritte ab, fangen sogar ein Viel- faches unseres Gewichts auf. Dabei schaffen sie es, zusammen mit Beinen, Hüfte und Wirbelsäule unsere Bewegungen fast immer gekonnt auszubalancieren. Bei mehreren 1000 Schritten pro Tag tragen sie den Menschen im Laufe eines Lebens mehr als 100 000 Kilometer weit. Grund genug ihnen regelmässige Pflege zu gönnen.

Ursache von Fussbeschwerden

Auffällige Fehlstellungen an den Füssen sind bei Neugeborenen eine Ausnahme, entscheidend für die Fussgesundheit ist der Lebensstil der weiteren Jahre. Der menschliche Fuss ist für ein bewegtes Leben ausgelegt. Viele Probleme hängen damit zusammen, dass Homo sapiens heute zu viel sitzt und die Füsse in unpassendes Schuhwerk zwängt. Besonders häufig suchen Patienten den Arzt wegen Platt-, Knick-, Senk- oder Spreizfüssen auf. Hierbei gilt die orthopädische Schuh- und Einlagenversorgung als Mittel der ersten Wahl. Bei der häufigsten Zehenfehlstellung, dem Hallux valgus, liegt meist eine Kombination aus ungünstigen Schuhen (zu spitz, zu hoch) und einer erblichen Vorbelastung vor. Verursacht er anfangs nicht zwangsläufig Probleme, kann im fortgeschrittenen Stadium eine Operation notwendig werden.

Training der Fussmuskulatur

Das Trainieren verschiedener Muskelgruppen im Fitnessstudio ist beliebt, der Fuss wird aber oft vernachlässigt. Physiotherapeuten bieten dazu Trainingsprogramme an, die Fehlbelastungen und Fehlhaltungen aufdecken und zeigen Übungen, welche den Fuss trainieren und die Muskulatur kräftigen. Doch das älteste Fusstraining der Menschheit ist das Barfuss- laufen, das die gesamte Fussmuskulatur kräftigt. Bei Barfussläufern kommt es seltener zu Platt- und Senkfüssen und ihre Sprungkraft und Balancierfähigkeit sind besser als bei Schuhträgern. Also raus aus den Schuhen so oft wie möglich: auf der Wiese im Park, im Sommer am Strand und zu Hause. Denn wir wollen doch alle möglichst bis ans Lebensende fest auf unseren Füssen stehen – ohne Unsicherheiten und Schmerzen. Und das gemeinsame Wandern in der Seniorengruppe oder allein bleibt noch lange unser liebstes Hobby!

Tipps für gesunde Füsse

1. Gegen schmerzhafte Blasen helfen Blasenpflaster mit Hydrokolloiden, die das Wundsekret aufnehmen und die Stelle polstern. Auf die trockene Haut aufgeklebt, halten sie mehrere Tage. Stechen Sie die Blase nicht auf, sonst könnte sie sich infizieren.

2. Nagelpilz wird mit Antimykotika, welche die Pilze abtöten, behandelt. Doch egal, ob die Mittel als Lack oder Creme verwendet werden: Betroffene brauchen Geduld. Ein Jahr kann es dauern, bis der Pilz vollständig entfernt ist.

3. Hornhaut kann man mit Fussbädern und intensiver Pflege vor- beugen und sie beseitigen. Präparate mit Harnstoff spenden je nach Konzentration Feuchtigkeit oder reduzieren Hornhaut.

Auf bereits vorhandene Schrunden an der Ferse sollten keine harnstoffhaltigen Fusspflegepräparate aufgetragen werden, da sie auf der offenen Haut brennen. Leichte Wundheilsalben mit Dexpanthenol unterstützen die Heilung.

4. Nagelbettentzündungen wird vorgebeugt, indem die Nägel mit geradem Abschluss und
nicht zu kurz ge
schnitten werden.

5. Schmerzen lassen sich nach Absprache mit Arzt oder Apotheker je nach Ursprung mit gezielten Übungen, Fersenkissen oder entzündungshemmenden Salben behandeln.

 

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